Zu meinen frühesten Kindheitserinnerungen gehört das Radfahren. Ich war unterwegs mit einem „Radroller“ in Knallrot. Wiederentdeckt habe ich es auf einer Ausstellung im Museum der Arbeit in Hamburg-Barmbek.
Sobald ich in die Pedale treten konnte war mein lautes Rufen: „mit 80 um die Kurve“. Den Weidenweg in Kayhauserfeld rauf und runter und dann mit Schmackes in die Hofeinfahrt zur Oma. Der Dämpfer kam, als ich 1962 in der Grundschule Weserdeich eingeschult wurde. Ich kam ganz stolz nach knapp 3km Schulweg mit dem Tornister auf dem Rücken zur Schule. Die anderen haben sich über mein Rad halb schlapp gelacht. Das Erlebnis ist eingebrannt im Hirn.
An ein größeres Fahrrad war nicht zu denken. Ich kann mich aber daran erinnern, dass ich auf einem großen Fahrrad hin und wieder zu meinen Großeltern von Kayhauserfeld nach Klein Scharrel und zurück gefahren bin. Knapp 18km hin und zurück. Zu den Erinnerungen gehört auch, das Fahrräder gegen Autos getauscht wurden. Jeder wollte, hatte eins. Die ausrangierten Räder wurden von Mantel und Schlauch befreit und dann damit auf den Asphalt. Volle Kanne Tempo und dann mächtig in den Rücktritt. Gab fast immer einen fetten Funkenschweif bis die Stahlfelge durch war.
Mein erstes richtiges Fahrrad mit Torpedo-Dreigang-Nabe hab ich mir zum großen Teil selbst erarbeitet – 75 Pfennig/Std. Unkraut in einer Baumschule zupfen. Später dann 1,75DM bei einem Onkel bei leichterer Arbeit in den Sommerferien.
Seit 1970 dann in Hamburg. Das Dreigang-Teil war allerdings nicht sehr belastbar. Ich habe nach der Schule das Hamburger Abendblatt ausgetragen. Über 100 Exemplare. Das hielt der Gepäckträger nicht lange aus. Und dann gab es nur irgendwelche Räder, an die ich mich partout nicht erinnern kann. Ausser einem alten schwarzen Herrenfahrrad, mit dem einen Unfall hatte.
Und dann kam meine Auto- und Motorradzeit von 1973 bis Anfang der achtziger Jahre.