Meine Radlerkarriere

Die erste Radreise

Zu Pfingsten 1986 ging es von Altona nach Braunschweig. Ich wollte meinen Freund Gerd Fischer besuchen.
Ausgerüstet mit Einlagigem Aldi-Zelt, riesengroßer Isomatte, Kocher und allen drum dran. Elbrücken, Marschenbahndamm, Fähre Zollenspieker. Elbe hoch, gegen einen Sperrbalken geknallt, weil ich nur auf die pfingstmäßig aufgeklarten Gärten geschaut habe. Erster CP an der Elbe – mit Motorradfahrern fürchterlich gesoffen. In Gorleben gezeltet. Durchs Wendland hart an der DDR-Grenze. Und das alles mit 25er Bereifung. Ich hab mich durch einen zerfurchten Holzfuhrweg durchgeschoben. Da einen Mann getroffen, der mir erklärte, dass dies strengstes Schutzgebiet wäre. Schwarzstörche würden hier nisten. Irgendwo bei Uelzen Elbe-Seitenkanal und den dann auf dem Betriebsweg gefolgt. Ich Idiot. Zum Glück hatte ich etliche Ersatzspeichen dabei. Auf einem CP gelandet, bei dem in den Sanitäranlagen das warme Wasser aus der Wand kam. CP war pleite, Warmwasser funktionierte immer noch, aber kümmern tat sich keiner.
Auf dem letztem CP vor Braunschweig hab ein Radlerpärchen getroffen. Die Frau und ich verstanden uns auf Anhieb und wir scherzten (flirteten?) heftig. Ihr Freund war dementsprechend eifersüchtig. Trotzdem fuhren wir gemeinsam nach Braunschweig. Er immer vorneweg, ich mit ihr wie am Vorabend nah beieinander hinterher. Ich hab lange an diese Frau gedacht aber leider, leider nach dem Abschied in Braunschweig nie wieder getroffen.
In Braunschweig bekam ich dann aller heftigste Knieschmerzen. Überanstrengt – Rückfahrt mit der Bahn. Damals das Rad noch im Gepäckwagen.
Trotzdem ging es weiter.