LEJOG – Schottland

21. Etappe
Thurso bis John o‘ Groats (30km
)
Fast die ganze Nacht Regen! Am Morgen war es dann dazu noch stürmisch. Mit Minimalgepäck machten wir uns auf den Weg. Der Wind natürlich von vorn in Stärken von gefühlten 7-8 auf der Beaufortskala. Dazu immer noch der waagerechte Regen und nur ca. 11°.  Wir hatten das Gefühl, dass uns der John o\‘ Groats zum Schluss noch mal die Probe stellen wollte. Die Gegend war auch, bis auf ein paar Ausnahmen, überhaupt nicht reizvoll. Für die 30 Kilometer haben wir dann ca. 3 Stunden gebraucht. Es war die Hölle – die heftigste Etappe der gesamten Radreise. Als wir dann unser Ziel erreicht hatten, regnete es (natürlich) nicht   mehr und auch der Wind ließ etwas nach.
Und was waren wir stolz auf uns. Geschafft! Ohne Schummeln! Vor Freude geheult! Mehrmals haben wir uns heftigst gedrückt und konnten es irgendwie noch nicht realisieren, dass wir es tatsächlich gemacht hatten – LEJOG!
Wir haben dann die obligatorischen Zielfotos geschossen. Ein paar Radler waren auch da. Aber wir waren die einzigen, die an dem Tag LEJOG beendeten. Ansonsten ist der Punkt mit den typischen Touri-Einkaufsmöglichkeiten gepflastert. In einem Self-Service-Lokal haben wir noch ein komisches Teebeutelpatent kennen gelernt. Wer denkt sich so was aus. Unbeschreiblich im wahrsten Sinne des Wortes.
Die Rückfahrt nach Thurso war dann regenfrei, die Sonne kam raus und nach der Hälfte der Strecke drehte der Wind und wir hatten ihn wieder von vorn. Wir sind auch auf der nördlichen Strecke, der gelben, zurück gefahren. Viel schöner als der Original NCN 1. In Thurso haben wir einen gemütlichen Nachmittag auf dem CP verbracht, unsere Sachen getrocknet und schon mal alles für die Rückfahrt verstaut. Im Laufe des Nachmittags tauchte noch ein Reiseradler aus Heidelberg auf, der den Nordseeküstenradweg gen Süden fahren wollte. Zitat: „Wettertechnisch bin ich aber noch nicht zufrieden.“ Von LEJOG hatte er auch noch nie was gehört.
In Thurso haben wir übrigens noch den komischen Menschen vom CP in Lairg wieder gesehen. Er campte auf dem Fußballplatz neben dem CP in der Nähe eines Elfmeterpunktes.
Übers Handy habe ich dann noch schnell ein Hotel in Newcastle gebucht. Nachdem ich noch mal alles kontrolliert hatte, musste ich gleich wieder stornieren – das war Newcastle in Südafrika! Ich hab mich auch über den komischen Wechselkurs gewundert.
Beim zweiten Versuch hatte ich dann Newcastle upon Tyne erwischt und ein günstiges Hotel in der Innenstadt gefunden.
Am nächsten Tag konnte die Heimreise beginnen.

Thurso bis John o‘ Groats