LEJOG – Schottland

19. Etappe
Fort Augustus bis Inverness  (55 km)

In der Nacht und am Morgen regnete es nicht! Vom Campingplatz ging es rechts ab mit einem schönen Blick auf den, wenn auch wolkenverhangenem, Loch Ness. Nach einem Kilometer wurde es heftig. Auf ca. 2,5 Kilometer Steigungen mit bis zu 12%! Ich musste echt kämpfen – war noch nicht warm gefahren, aber schieben wollte auch ich nicht. Alva ist mir weggefahren. Sie hatte sich eine sehr gute Kornsituation erradelt. Nun gut, dann kommen noch 40 Jahre Altersunterschied dazu. Nach den 2,5 Kilometern glaubte ich – ah, es wird wieder flach. Pustekuchen – letztlich waren es dann insgesamt acht Kilometer, die es zu erkämpfen galt. Entschädigt wurden wir durch die grandiosen Ausblicke – insbesondere auf der Passhöhe. Hinterher habe ich erfahren, dass die meisten Radler lieber auf der anderen Seite des Loch Ness auf der A82 fahren. Ist halt flacher. Wer uns aber nachahmen möchte, bei km 6 der Steigung kann man gut Pause am Loch Tarff machen. Die letzten zwei Kilometer haben es dann nochmal in sich. Aber dann die Abfahrt! Schnurgerade geht es runter – flach machen und rollen lassen. Als Pausenpunkt können wir The Camerons Tea Rooms and Farm Shop am Fall of Foyers empfehlen. Insbesondere den four layers chocolade cake aber auch das apple pie ist nicht zu verachten.
Nach dem Tea Room waren wir auch gleich wieder am Loch Ness und folgten einer schönen Route bis Inverness – dem Tor zu den Highlands. Da wir nur eine kurze Etappe gefahren waren, hatten wir genug Zeit einen Stadtbummel zu machen. Auch hier drehte sich alles um Nessie, Single Malt, karierte Sachen aller Art. Halt touristisch gut erschlossen – aber auch teuer. Zum Abendessen gab es eben Pasta mit Tomatensoße und Dosencider. Zum Nachtisch schottische Medizin!
Ich hatte etwas Sorge, ob wir die restliche Strecke in drei Tagen schaffen würden. Kondition hatten wir zwar, aber die Etappen waren  lang und die Übernachtungsmöglichkeiten zweifelhaft. Zu allem Überfluss hatte es um 17:00 Uhr angefangen zu regnen.